Historisch wurden Wissenschaft und Kunst oft als getrennte Bereiche betrachtet, doch heute erkennen wir zunehmend ihre Interdisziplinarität. Um in der Wissenschaft erfolgreich zu sein, braucht es kreatives Denken, die Fähigkeit zum Problemlösen, unter Umständen auch philosophische Ansätze sowie ingenieurtechnisches Wissen. Es ist wichtig, verschiedene Lösungswege in Betracht zu ziehen, um zu einer passenden Antwort zu gelangen. Kreatives Denken und kritische Bewertung sind nötig, um die wissenschaftliche Forschung voranzubringen.
Die großen Philosophen der Antike wurden nicht immer als Wissenschaftler gesehen, doch viele moderne wissenschaftliche Theorien bauen auf ihren Werken auf. Sie waren Denker, die darauf abzielten, die Fragen nach dem ‘Wie?’ und ‘Warum?’ zu beantworten.
Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Philosoph Archimedes, der auch als Physiker, Mathematiker und Erfinder gilt. Kindern wird erzählt, wie er aus seiner Badewanne sprang und nackt durch die Straßen lief, während er ‘Eureka!’ rief – nachdem er verstanden hatte, warum sich das Wasser bewegte, als er ins Bad stieg und es wieder verließ. Auf diesem Prinzip basiert das bis heute grundlegende Gesetz der Physik zur Strömungslehre.
Carlo Rovelli, der weltweit anerkannte Physiker und Autor, sprach im Februar 2023 auf dem Oxford Literary Festival über einen weiteren bedeutenden, aber weniger bekannten griechischen Philosophen des 6. Jahrhunderts: Anaximander. Anaximander war der erste Mensch, der erkannte, dass die Erde ein Felsbrocken ist, der im Raum schwebt. Er stellte sich die Welt neu vor und erarbeitete Theorien über die Entstehung des Universums sowie den Ursprung des Lebens. Seine Ansichten beeinflussen die Wissenschaft auch heute noch.
Die Arbeit von Carlo Rovelli wird von namhaften Persönlichkeiten aus der Kunstwelt hoch geschätzt. Zu seinen Bewunderern zählen der Schauspieler und Regisseur Morgan Freeman, die Schriftsteller Nick Hornby und Philip Pullman sowie der Künstler Antony Gormley.
Zwei herausragende Persönlichkeiten der Renaissance, die ebenfalls Kunst und Wissenschaft miteinander verknüpften, sind Leonardo da Vinci und Isaac Newton. Leonardo, geboren 1452, ist vermutlich am bekanntesten für sein Gemälde der Mona Lisa und das Fresko Das letzte Abendmahl. Er war aber auch Anatom, Mathematiker sowie Militär- und Wasserbauingenieur. Newton, geboren 1643 am Ende der Renaissance, war Mathematiker, Physiker und Astronom mit umfassenden Kenntnissen in Theologie und Bibelgeschichte. Seine drei wichtigsten Entdeckungen – die allgemeine Gravitation, das Wesen des weißen Lichts und die Infinitesimalrechnung – sind der Grund, warum er so bedeutend für die Entwicklungsgeschichte der Wissenschaft ist, deren Wurzeln in der klassischen Philosophie liegen.
Als Innovatoren unserer Zeit wissen wir, wie wichtig es ist, auf der reichen Geschichte der großen Philosophen und Schriftsteller, ihrem innovativen Denken und ihren kreativen Antworten auf die Fragen nach dem Warum und Wie bedeutsamer Ereignisse aufzubauen. Sie haben wesentliche Impulse für die Entwicklung unserer heutigen Umwelt gegeben. Die Wissenschaft der Zukunft wird auf ihrem Erbe fußen. Der Austausch mit angesehenen Experten auf dem Festival, die Diskussionen und der Ideenaustausch zu den Themen Wissenschaft, Innovation, Gesundheit und Medizin sind für uns immer äußerst bereichernd. Unsere Wertschätzung zeigen wir deshalb gern mit dem Sponsoring des Science and Innovation Award zum zweiten Mal in Folge – darauf sind wir sehr stolz.