Weltweiter Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Seit über 70 Jahren sind wir Vorreiter in der Weiterentwicklung medizinischer Geräte. Ein Schlüssel unseres Erfolgs ist, dass wir zuhören und die Herausforderungen der Krankenhausbehandlungen für Menschen weltweit verstehen.
Indem wir kontinuierlich mit Gesundheitsfachkräften (HCPs) und Patienten zusammenarbeiten, können wir herausfinden, wie wir sichere, komfortable und vor allem präzise medizinische Geräte bereitstellen können, die auf unserer langjährigen Fertigungserfahrung fußen.
Es ist entscheidend, die realen Herausforderungen der Menschen zu verstehen, die unsere Geräte anwenden, und die Vorteile, die unsere innovativen Sicherheitsmechanismen mit sich bringen. Wir hatten die Ehre, mit Paul Lee, dem Medical Devices Training Manager des NHS Wales, über die Bedeutung der Einführung von sicherheitstechnisch entwickelten Medizinprodukten ins Gespräch zu kommen. Er schilderte uns, wie deren Belegschaft die Umstellung erlebt hat. Dank ihm wissen wir nun genau, welche Prozesse Krankenhäuser beachten müssen, um unsere Geräte einzuführen und wie groß der positive Einfluss dieser Produkte auf das tägliche Leben der Nutzerinnen und Nutzer wirklich ist.
Wie werden diese Risiken identifiziert?
Wir nutzen eine gestufte Risikobewertung, bei der wir die Risikobereiche, die Wahrscheinlichkeit für Kontakt mit Blut und blutkontaminierten Materialien und natürlich die potenziellen Schäden einbeziehen. Zudem prüfen wir, ob alternative Geräte verfügbar sind. Diese Bewertung erfolgt jährlich, da stetig neue Sicherheitsprodukte auf den Markt kommen. Es ist allerdings nicht immer so, dass ein sicherheitsoptimiertes Gerät tatsächlich alle Probleme löst. In vielen Fällen haben wir entsprechende Geräte im klinischen Alltag getestet und festgestellt, dass einige zu sperrig sind. Das beeinträchtigt die feinmotorischen Fähigkeiten der Anwenderinnen und Anwender, weshalb wir uns dann für Produkte ohne Sicherheitsmechanismus entscheiden. Doch diese Entscheidung wird durch PSA, Arbeitsschutz-Schulungen und sichere Entsorgungsprozesse abgesichert. Solche Maßnahmen gab es auch vorher schon; jetzt ist das Personal lediglich aufmerksamer und achtet stärker auf Unterstützungssysteme.
Welche Rolle spielen Sicherheitsprodukte für den Arbeitsschutz im Gesundheitswesen?
Wie bereits erwähnt, geht es nicht nur um gesetzliche Vorgaben, sondern um das Richtige zu tun. Sicherheitsgurte sind in allen modernen Autos installiert und schützen vor Unfällen und Verletzungen. Auch Sicherheitsprodukte sollten leicht einsetzbar sein, ohne das Handling oder das klinische Ergebnis negativ zu beeinflussen. Mit gutem Produktdesign und hochwertiger Technik ist das erreichbar. Manche Geräte sind einfach besser als andere: Sie lassen sich besser bedienen und sind zudem wirtschaftlicher. Es geht letztlich darum, den Menschen das richtige Verhalten zu erleichtern. Wer bei uns heute einen IV-Katheter, eine Kanüle oder Injektionsgeräte verwendet, profitiert davon, dass diese entweder Verletzungen minimieren oder gar komplett verhindern. Bei uns im Gesundheitsbereich konnten wir durch Sicherheitskanülen nahezu alle Nadelstichverletzungen vermeiden, denn es werden ausschließlich Sicherheitsprodukte genutzt. Anfangs hatten einige Kolleginnen und Kollegen Angst vor der Umgewöhnung und der neuen Handhabung, doch wenn man sie heute fragt, ob sie zu unsicheren Kanülen zurückkehren möchten, käme ein klares Nein. Niemand würde heute ohne Gurt Auto fahren. Wozu auch? Niemand möchte freiwillig Kanülen nutzen, die das Risiko von Verletzungen, Ausfallzeiten, Impföblichkeiten oder psychischen Belastungen mit sich bringen und die potenziell blutübertragbare Viren weitergeben können.
Besteht Ihrer Ansicht nach ein größerer Informationsbedarf hinsichtlich der Bedeutung von Sicherheitsprodukten?
Gesundheitsschutz muss immer wieder betont werden. Die Botschaft erreicht oft das bestehende Personal, aber im NHS gibt es ständig personelle Veränderungen: Neue Kolleginnen und Kollegen treten ins Berufsleben, zudem kommen Beschäftigte aus anderen Regionen, und es ist nicht klar, welche Vorerfahrung sie im Bereich Arbeitsschutz mitbringen oder ob sie schon mit Sicherheitsprodukten gearbeitet haben. Deshalb ist es wichtig, durch Schulungen, interne Mitteilungen, Newsletter, Richtlinien und Audits das Bewusstsein dauerhaft zu stärken und Informationen weiterzugeben.
Wie verlief Ihre Umstellung auf Sicherheitsprodukte?
Ganz ehrlich: Es war nicht einfach. Der Aufwand zu Beginn sollte nicht unterschätzt werden, aber wenn es einmal läuft, gilt es, am Ball zu bleiben. Wir haben ein tolles, wenn auch kleines Team und engagierte Mitarbeitende, die Veränderungen aktiv vorantreiben und für Sicherheit sorgen. Unser interner Katalog für Sicherheitsprodukte hilft allen, sich einen Überblick zu verschaffen, inklusive Herstellerangaben, Anleitungen und passender Bestellnummern. Im Einkauf werden Bestellungen für unsichere Produkte grundsätzlich abgelehnt und dürfen nur mit unterschriebener, jährlich aktualisierter Risikobewertung aufgegeben werden. So haben wir quasi unseren Sicherheitsgurt installiert. Wir beobachten ständig den Markt, testen innovative Produkte, prüfen aber auch die verbleibenden unsicheren Geräte, um klinische Anwender so bald wie möglich auf sichere Alternativen umzustellen.
Meiner Erfahrung nach werden wir nicht für jedes einzelne Produkt eine sichere Variante anschaffen können, da manche Geräte so klein sind, dass sie durch zusätzliche Mechanismen schlechter nutzbar wären. Und genau darum geht es bei den Vorgaben eben nicht. Es muss praktisch und einfach für Anwender bleiben. Wir bleiben wachsam, lernen stets dazu und optimieren unsere Prozesse kontinuierlich.