Pädiatrische Aspekte der Probenentnahme
Vorteile der kapillären Blutentnahme gegenüber der venösen Blutentnahme bei pädiatrischen Patienten
- Die kapilläre Blutentnahme ist besonders in der Pädiatrie hilfreich. Sie ist weniger invasiv, leichter durchzuführen und verursacht bei Patienten und ihren Eltern weniger Stress1*.
- Die Durchführung einer Venepunktion bei Kindern ist häufig schwierig und potenziell riskant. Zudem kann die größere entnommene Blutmenge für Kinder gefährlich sein, insbesondere bei Anämie1†.
- Das Anstechen tiefer Venen bei Kindern kann schmerzhafte Hämatome, Blutungen, venöse Thrombosen, Infektionen, Schäden an umliegendem Gewebe und andere Komplikationen verursachen1.
EXPERTENTIPP:Bei Babys unter sechs Monaten, die weniger als 10 kg wiegen oder noch nicht laufen, sollte die Blutentnahme an der Ferse erfolgen2.
Diese Materialien wurden in Zusammenarbeit mit führenden Expertinnen und Experten erstellt und orientieren sich an internationalen Leitlinien. Dennoch ist bei der Anwendung jeglicher in diesen Materialien beschriebener Techniken oder Methoden stets das eigene fachliche Urteil heranzuziehen sowie alle relevanten nationalen, regionalen und institutionellen Vorschriften und Vorgaben zu beachten.
Referenzen
1. Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) Dokument GP42-A6 (ehemals H04-A6): Verfahren und Geräte zur Gewinnung diagnostischer kapillärer Blutproben; Anerkannter Standard – sechste Auflage. Clinical and Laboratory Standards Institute; Wayne, Pennsylvania, USA: 2008.
2. WHO-Leitlinien zur Blutentnahme: bewährte Verfahren in der Phlebotomie. World Health Organisation; 2010. * Mit Ausnahme von Situationen, in denen explizit eine venöse Entnahme erforderlich ist (z. B. Blutgasanalysen oder Untersuchungen, die größere Blutmengen erfordern). † Bei Frühgeborenen stellt eine Probe von 10 ml einen hohen Anteil des Gesamtblutvolumens dar und kann eine Anämie verursachen1.